Erstes Ergebnis der Arbeit des Verschönerungsvereins oder doch nur schnell die Bilder endlich an die Wände bringen, bevor der Familienbesuch anrückt? Jedenfalls hatten wir nach einem Jahr im neuen alten Haus den Kopf frei für Dinge, die nicht (nur) nützlich sind.

Unsere Nachbarn haben geschafft, was Walter immer wollte: Sie haben uns überholt, ohne uns einzuholen. Das Hinterhaus ist außen fertig, aber innen noch nicht. Im Nachbar-Vorderhaus sind inzwischen schon die ersten Mieter eingezogen, obwohl es noch nicht so ganz fertig ist. Unsere Stadt saugt Menschen auf wie ein Schwamm das Wasser. Übrigens, so sah es noch vor reichlich einem Jahr aus.

Was haben wir nicht schon alles geschliffen: Decken, Wände, Türen und die Treppe von unten. Aber das ist noch lange nicht alles - seit heute geht's mit dem Parkett weiter. Das verliert nach und nach seine turnhalleneske Patina - man könnte es fast für neu halten. Anschließend soll's gebürstet und geölt werden, da werden wir noch etwas experimentieren.

Auch wir hadern mit dem Wetter. Aber wir haben wenigstens noch ein alternatives, warmes Plätzchen, um diesen - gefühlt - dritten Winter des Jahres zu überdauern - doch mit uns ruht auch die Arbeit.

Damit ihr es euch besser vorstellen könnt, oder vielmehr überhaut ahnt, wie es mal aussehen soll: hier ein Bild der zukünftigen Schlafgalerie, in den Details etwas simplifiziert, quasi virtuell skizziert.

Da es sich draußen im Vorgarten wieder regt, denken wir: 'Das können wir drin schon lange!' und nehmen die Schlafgalerie im Erdgeschoß in Angriff. Denn darunter soll, neben dem großen Bad später, jetzt der Raum für die Heizung entstehen. Die Balken waren alle noch vom Dach übrig, teils neu, teils alt: nur die Balkenköpfe waren vergammelt, der ganze Rest ist noch gut, nur zu kurz für's Dach.

Nachdem wir letztes Jahr pausieren mußten, werden wir diesmal wieder dabei sein beim Tag des offenen Denkmals. Und ihr seid schon jetzt alle herzlich eingeladen, am 8. September bei uns vorbeizuschauen - wir schmieden derweil Pläne für's "Programm" drumrum.

Wenn irgendwo ein Ende auch nur absehbar wird finden wir direkt Arbeitsnachschub. So beim Verputzen: Im 1. Stock könnten wir nach weiteren 5 Arbeitstagen fertig werden, da ergibt es sich im Erdgeschoß, weil das Gerüst vom Balkenkopfwechseln nunmal gerade dasteht, das auch gleich der lose Putz abgeschlagen wird. Und wir sind alle der Meinung: das wird mit Pinselputz richtig gut aussehen.

Wenn man mit natürlichen biologischen Baustoffen baut, dann schafft man ideale Lebensbedingungen - mitunter auch für andere Lebensformen. So gedeiht hier an der frischverputzten Schornsteinwand ein Grashalm. Doch, so grausam es euch auch erscheinen mag, er wird bald schlicht und einfach verdursten, wenn der Lehm trocknet.

Ihr seid alle herzlich eingeladen zur Nacht der Kunst am 8. September. Los geht's, gewissermaßen zum Vorglühen, schon ab 11 (vormittags!) mit dem Kunstfloh-Markt an der Ecke Sasstraße/GSS - besonders ans Herz gelegt seien Euch hier die Schachtelfalterinnen. Ab vier öffnen dann so langsam in der ganzen Straße die ephemeren Galerien, bei uns im Westflügel wird Fotografie von Volkmar Thorandt und Malerei von Günter Meinl zu sehen sein. Also - wir freuen uns auf Euch!