Neuerdings eifern wir oben genanntem Herren in guter Leipziger Tradition nach und versuchen uns im Kanalbau. Nur das unserer erst dann ferig ist, wenn er wieder zugeschüttet und -zementiert ist, aber trotzdem hoffentlich eher in Betrieb geht. Mit tatkräftiger Unterstützung von Schlowlys Freund Paul geht es also los mit dem Sanitärem und dem Wärmen.

Wir waren ja schon immer der Zeit vorraus. So wie damals 2001, als wir in den Harfenacker zogen - es war wie auf's Land zu ziehen. Noch kein Student kannte den Leipziger wirklich wilden Westen. Jetzt gibt's da Schilder für Touristen zur "Westkultur". Und kaum gehen wir ins verschlafene Gohlis, in die prekäre Magistrale, wird "plötzlich" das Eckhaus im Karree saniert. Wir sind natürlich froh, denn das ist ein Stück unseres Lärmschutzwalls.

Nein, es ist nicht nur sein trüber Schatten, noch ist es der Winter höchstselbst, der seinen eisigen Griff nicht lockert und uns mit Schnee überschüttet. Aber nicht mehr lang...

Damit ihr es euch besser vorstellen könnt, oder vielmehr überhaut ahnt, wie es mal aussehen soll: hier ein Bild der zukünftigen Schlafgalerie, in den Details etwas simplifiziert, quasi virtuell skizziert.

Da es sich draußen im Vorgarten wieder regt, denken wir: 'Das können wir drin schon lange!' und nehmen die Schlafgalerie im Erdgeschoß in Angriff. Denn darunter soll, neben dem großen Bad später, jetzt der Raum für die Heizung entstehen. Die Balken waren alle noch vom Dach übrig, teils neu, teils alt: nur die Balkenköpfe waren vergammelt, der ganze Rest ist noch gut, nur zu kurz für's Dach.

Noch hat der Frost alles fest im Griff und wir hibernieren ebenso fest zusammengerollt. Doch ab und an riskieren wir blinzelnd ein Auge und siehe - jetzt regt sich was.

Wenn man das Modell einmal gebaut hat, kann man natürlich noch mehr Bilder machen. War das gerade die Südansicht mit dem Fabrikschlot im Hintergrund, ist das hier ein Blick in den Innenhof. Wie der jetzt ausschaut, seht ihr übrigens hier.

Die letzte ist schon länger her, also ist es mal wieder Zeit für eine Geschichtsstunde. Ein CAD-Modell unserer immobilen Physis hatte ich schon vor geraumer Zeit "gebaut", jedoch in seiner geplanten, zukünftigen Form. Jetzt habe ich das imaginäre Rad der Zeit zurückgedreht und das virtuelle Haus in seinen Ursprungszustand zurückversetzt. Das Bild zeigt Emil Venus' Fabrik, wie sie wohl um 1890 aussah. Das man ringsherum keine Häuser sieht, entspricht wohl auch der Realität, denn es war eine der ersten bebauten Parzellen im Geviert.

Nachdem wir letztes Jahr pausieren mußten, werden wir diesmal wieder dabei sein beim Tag des offenen Denkmals. Und ihr seid schon jetzt alle herzlich eingeladen, am 8. September bei uns vorbeizuschauen - wir schmieden derweil Pläne für's "Programm" drumrum.

Falls ihr euch wundert, warum es zur Zeit so wenig neue Posts gibt, schaut doch mal aus dem Fenster. Frischer Putz und frische Farbe mögen genausowenig wie unsere zarten Hintern den Frost. Und da unser Einheizdenkmal leider nur den Salon erwärmt, verlassen wir das warme Nest eben nur für kurze Augenblicke.