Hier wird nicht geschlafen, auch wenn's bei Hitze, die ja in diesem Sommer ab und zu vorkommt, der kühlste Platz im Haus ist und insofern kein schlechter dafür wäre. Hier streicht Anke die Treppe von unten.

Das Parkett in der Turnhalle im Wohnzimmer ist endlich verlegt. Schlowly hat in wochenlang heldenhaft ausdauernder Arbeit ein Eichenbrettchen ans andere angepaßt. Weil der alte Lack noch drauf ist und es als Schiffsboden verlegt wurde, sieht's jetzt ein bißchen aus wie eine ranzige Turnhalle. Aber wenn's erstmal geschliffen und gebürstet ist, dann...

Der Dachstuhl wird langsam fertig, da tut sich ein neues Loch im Boden auf: direkt neben dem Abflußschacht. Also den Beton im Kreis herum aufhacken, und dann bröseln einem die Steine schon entgegen. Morgen wird der Schacht mit Klinkern wieder aufgemauert und oben ein Ring draufbentoniert mit dem Rand für den Deckel.

Nachdem der Ringanker betoniert, die Balkenköpfe ausgewechselt und die Zwischenräume ausbetoniert sind, ist der Dachstuhl jetzt vollständig. Keine vergammelten Dachbalken mehr! Jetzt nur noch schnell Schalung drauf und dann nur noch das Dach abdichten...

Hermann Seering war Handschuhmacher, der seit 1937 hier bei uns seinem Handwerk nachging. Anfang der fünfziger Jahre beschwerte er sich über den Lärm der Kreissäge der Tischlerei Willy Schulze, womit wir wohl (hier und direkt drunter) alle damaligen Nutzer des Bauwerkes beisammen haben. He(rmann See)ring hat uns übrigens nicht nur obigen Fisch, sondern vor allem sein schickes Firmenschild hinterlassen.

Weil die letzte schon so lange her ist, ist jetzt wieder Mal Geschichtsstunde. Die Spuren der Bronzegießerei Emil Venus & Co. verlieren sich schon in den "Nuller Jahren" des 20. Jahrhunderts, sicher verbunden mit dem Niedergang der damals größten Gohliser Industrie, dem Musikautomatenbau. Gohlis war hier weltweit führend - bis zur Erfindung des Grammophones. Es folgt eine wechselhafte Zeit mit verschiedenen Nutzern, bis in den 30er Jahren mit dem Einbau von 14 Badewannen das Gohliser Bad entsteht: im Westflügel das Damenbad, im Nordflügel das Männerbad. Es bestand immerhin über 50 Jahre, und wir haben schon einige Leute getroffen, die sich noch an "ihr" Gohliser Bad erinnern.

So sieht es dann aus, wenn auch die obere Balkenlage augebessert und die Schalung für den Beton, der zwischen die Balken gegossen wird, (fast) fertig ist. Jetzt müssen nur noch die Zwischenräume ausbetoniert werden und ... - siehe unten.

Wer von euch ist auch extrem schlau und kann uns sagen, was Sinalkalinglas war bzw. ist? Die kleine Flasche habe ich wunderbarerweise unversehrt aus dem Zementestrich des Wannenbades gehämmert. Übrigens, googln bringt nich' viel - so schlau bin ich auch.

Anke ist extrem schlau und kann uns fast alles weiß machen - hier versucht sie's mit der Treppe.

So sieht es dann aus, wenn die Balkenköpfe ausgewechselt werden. Balken absägen, rechts und links eine dicke Diele anschrauben und ein neues Stück Balken dransetzten. Dannach müssen nur noch die Zwischenräume ausbetoniert und ... - siehe unten.