Keine Angst, das hier mutiert noch nicht zum Gartenblog, auch wenn's gerade so scheint. Wir sind ja noch lange nicht fertig mit bauen, reparieren und restaurieren. Doch wenn die im Frühling gepflanzen Rosen das erste Mal blühen, ist auch das sehens- wie bemerkenswert.

Als Abschluß eines ebenso besucher- wie regenreichen Wochenendes und in Erwartung von sieben↑ Wochen solchen Wetters haben wir zwischen zwei Schauern sonntagnachmittags ein Tomatendach gebastelt: damit im Dachgarten das Harzfeuer wider die Braunfäule kräftig lodert.

Es ist schön, wenn man nicht alles allein machen muß - auf den fünfeinhalb Quadratmetern Landlustidylle vor'm Haus hat sich neue Hilfe eingefunden. Bisher habe ich die Läuse immer mit der Hand von den frischen Trieben der Rosen gelesen, jetzt macht jemand mit.

Die Bank ist ein Erbstück aus unserer südlichen WG-Zeit. Nur war sie weder alt noch perfekt aber kräftig verhunzt: ungehobelte Dachlatten grob drangeschossen gegen's Wackeln und schwarz-rot lackiert, wohl mehr ästhetisches Mißgeschick als politisches Statement. Also ein gründliches Makeover: Latten ab und gehobelte Bretter zur Aussteifung einsetzen, Kanten handschmeichlerisch runden, alte Schraubenlöcher spachteln, alles schleifen und schließlich weiß lackieren. Jetzt paßt sie in die Küche.

Ein Gewitter hat uns dran erinnert: an den Küchenfenstern und einem Badfenster fehlten noch die Wetterschenkel. Die Fenster hatten wir selbst von Farbe befreit und mit Standölfarbe gestrichen, nur die Wetterschenkel, von Schlowly extra neu gemacht, verstaubten vergessen im Regal. Jetzt haben wir sie doch noch drangebaut.

Wir bekamen eine Handvoll Zigeunerblumenzwiebeln geschenkt, haben sie an verschiedenen Plätzen versteckt und sie blühen! Vor dem Schreiben lese ich nun nochmal nach, was das eigentlich so ist, und siehe: sie sind nicht winterhart. Also, hoffentlich vergessen wir sie im Herbst nicht, finden alle wieder, und nächstes Jahr kommen sie gleich in den Topf. Man soll sie eh in Gruppen pflanzen.

So richtig zufrieden waren wir mit der Rost- und Penetriermittelpatina auf Dauer doch nicht. Also fiel die Entscheidung: wir streichen das Tor mit Schuppenpanzerfarbe. Die heißt nicht so, weil man damit in Remisen abgestellte armierte Kettenfahrzeuge behandeln sollte, sondern wegen der winzigen Eisenglimmerblättchen drin, die sich wie eine Reptilienhaut auf das Metall legen.

Und da wir schonmal beim Spießen sind: Marie-Lisa, vor ein paar Wochen gepflanzt, blüht auf. Ja, ja, noch ist sie ziemlich klein, aber eines Tages...↑ (übrigens: auch nach Auflösung viel Spannung)

Während wir uns, hinter unten besagtem (50 cm hohem!) Zaun eingeigelt, zunehmende Verspießerung nachsagen lassen müssen, sind wir nicht untätig und machen das der Urbanität entrissene Land... ähm, ja, was? - urbar. Betonpflaster herausreißen, Splittbett ausgraben und dann mit Erde auffüllen, und Erich freut sich einen Spazierstock-Schwanz über 3 m² mehr Landlust-Idylle.

Die eisheilige Regenzeit ist vorüber und etwas, was sich schon sehr nach Sommer anfühlt, hält Einzug. In lauer Abendluft auf der noch-nicht-Dachterrasse sitzend üben wir schon mal Mauersegler zählen.